Confrater Weihbischof Gerhard Pieschl feiert 40-jähriges Bischofsjubiläum
Geboren am 23. Januar 1934 als tschechoslowakischer Staatsbürger deutscher Volkszugehörigkeit musste er mit elf Jahren, gemeinsam mit seiner Mutter und seinen Geschwistern, aus der Heimat fliehen. Sein Vater wurde 1944 als Offizier bei den Kämpfen um Budapest getötet. Über Umwege landete die Familie im Bistum Limburg. Confrater Pieschl studierte Philosophie und Theologie in Königstein und wurde am 8. Dezember 1961 im Hohen Dom zu Limburg zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Bad Ems, Bad Schwalbach und Frankfurt. Im Jahr 1968 wurde er Militärseelsorger in Diez und später Militärdekan am Zentrum für Innere Führung in Koblenz. Nach seiner Bischofsweihe 1977 durch Bischof Wilhelm Kempf im Frankfurter Dom übernahm Confrater Pieschl auch das Amt des Domdekans. Zum 1. Januar 1978 ernannte ihn Bischof Kempf zum Bischofsvikar für den synodalen Bereich und zum Leiter des Diözesansynodalamtes. Keine leichte Aufgabe, denn ab 1973 gab es um die Synodalordnung einen lebhaften Konflikt zwischen Bischof Kempf und dem damaligen Nuntius in Deutschland. Confrater Pieschl vermittelte, moderierte und trug wesentlich zur Lösung der Spannungen bei. Diskret, unaufgeregt und klar wirkte Weihbischof Pieschl auch beim Ausstieg aus der Schwangerenkonfliktberatung. Papst Johannes Paul II. übertrug ihm 2002 die Aufgabe, die Ausstellung der Scheine im Bistum Limburg zu beenden. Im Jahr 2009, mit Vollendung des 75. Lebensjahres, nahm Papst Benedikt XVI. das Rücktrittgesuch an.
Sein Engagement würdigte die Öffentlichkeit mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen und der Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen. Im März 2010 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Pecs in Ungarn verliehen. Im Oktober 2000 wurde er Ehrendomherr des Metropolitankapitels zu Ölmütz.
Weihbischof Pieschl wurde am 21. Juni 2004 in das Familiareninstitut des Deutschen Ordens aufgenommen und am 30. September 2008 in St. Elisabeth in Wien investiert. Er ist dem Deutschen Orden und unserer Komturei herzlich verbunden.
Wir gratulieren Seiner Exzellenz zu diesem seltenen Jubiläum und wünschen: Ad multos annos deo adiuvante!
Thomas Jünger FamOT
Komtur