Geprägt vom Kreuz des Erlösers, das auch das Kennzeichen des Ordens ist, stellt sich die Ordensgemeinschaft von ihrem Ursprung her ganz unter den Schutz der Gottesmutter Maria. Der Orden trägt bis auf den heutigen Tag in seinem Namen den Titel der Kirche St. Mariens der Deutschen in Jerusalem (Sancta Maria Allemannorum). Die heilige Elisabeth von Thüringen, deren Schwager die Heiligsprechung betrieb und deren Kirche in Marburg durch den Orden erbaut wurde, bleibt den Brüdern und Schwestern das leuchtende Vorbild selbstlosen Dienstes an den hilfsbedürftigen Menschen um Christi willen. Der heilige Georg, der glaubenstreue Märtyrer, leuchtet ihnen im mutigen Einsatz für den christlichen Glauben voran, damit ein wichtiges Leitbild in der heutigen Wertediskussion um Erhaltung des christlichen Menschenbildes.
Die Gründung des Deutschen Ordens während des Kreuzzugsgeschehens im Heiligen Land 1189/1190 gab Antwort auf eine konkrete Notlage des Ortes und der Zeit. Bürger aus Lübeck und Bremen errichteten mit ihren Schiffssegeln ein Feldlazarett zur Pflege hilfsbedürftiger Pilger und verwundeter Kreuzfahrer. Seit seinem Ursprung ist es das Ideal des Ordens, den hilfsbedürftigen Menschen um Christi willen in selbstloser Liebe zu dienen. Ihm wurde zusätzlich die Aufgabe zugewiesen, den christlichen Glauben gegen die Feinde Christi zu schirmen. Diese Inspiration, die über dem kleinen und zunächst so zeitgebundenen Beginn des Ordens lag, erweist sich als Antwort auf einen Anruf Gottes an Menschen, die bereit sind, in der Nachfolge Christi auf konkrete Notlagen in Kirche und Welt eine Antwort zu geben.
Der Apostolische Stuhl hat seinerzeit dem Orden in Anerkennung seines Wirkens die Exemtion verliehen und sie immer wieder neu bestätigt. Dieses Privileg bewahrt der Orden bis heute.
Der Deutsche Orden entfaltet heute seine karitative Tätigkeit in der Pflege der Kranken, der Alten, der Armen und der Hilfsbedürftigen in den sich wandelnden Formen der sozialen Fürsorge, in Werken der christlichen Erziehung und Bildung der Kinder, der Jugend und der Erwachsenen.
Sein Einsatz für Christi Reich ist nicht mehr der zeitgebundene Kampf mit dem Schwert, sondern gemäß der Überlieferung des Ordens der entschiedene Einsatz in der geistigen Auseinandersetzung, der Schutz der Wehrlosen, die Seelsorge am Menschen. So widmet sich der Orden auch heute dem Aufbau des Reiches Gottes im Dienst an der Universalkirche und an den Ortskirchen. Dieses gemeinsame Ziel ist Verpflichtung für alle Brüder, Schwestern und Familiaren.