Gemeinsames Konveniat in Helmstedt und Marienborn
Am Samstag, dem 13. April 2024 trafen sich Confratres der Komtureien „An Elbe und Ostsee“ und „An Weser und Ems“ zum gemeinsamen Konveniat in Helmstedt und Marienborn. Der Komtur der Komturei „An Elbe und Ostsee“, Cfr. Sebastian Pötinger, organisierte für die teilnehmenden Confratres und einige ihrer Ehefrauen einen wunderschönen und sehr abwechslungsreichen Tag.
Wir trafen uns ab 10:00 Uhr im Kloster St. Ludgerus in Helmstedt und tauschten zunächst unsere Eindrücke und Gedanken aus. Danach brachte uns Komtur Pötinger die heilige Dorothea von Montau, Mystikerin in Marienwerder im Umfeld des Ordens, in einem Vortrag nahe.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen fuhren wir zur nahe gelegenen Gedenkstätte Marienborn, dem ehemaligen Grenzübergang zur DDR, die direkt an der A 2 von Hannover nach Berlin liegt. Wir wurden in einer sehr kompetenten Führung über die genauen Abläufe bei der Überquerung der Grenze informiert, wobei uns an ganz konkreten Beispielen das damalige Unterdrückungs- und Unrechtssystem nahegebracht wurde. So konnten wir uns sowohl die unter großem Druck arbeitenden Grenzbeamten als auch die Ängste und das Leid der Ein- und Ausreisenden vorstellen – auch heute noch eine bedrückende Erfahrung. Direkt in der Nähe liegt im ehemaligen Sperrgebiet das Dorf Marienborn mit der Marienkapelle und der danebenliegenden Marienquelle. In der Kapelle wird seit Jahrhunderten Maria, die Schutzfrau des Ordens, verehrt – entgegen aller geschichtlichen Widrigkeiten und ihrer Zerstörungen, die im Gebäude deutlich sichtbar sind. Entsprechend beteten wir vor Ort in einer Andacht und besuchten anschließend die Kirche des Ortes.
Nach einer Stärkung an der Kaffeetafel zurück im Kloster fuhren wir nach Hötensleben, um dort an der Eucharistiefeier teilzunehmen. Der Pfarrer begrüßte uns und gab Komtur Pötinger die Gelegenheit, den Deutschen Orden vorzustellen. Nach dem Gottesdienst machte uns der Pfarrer auf das Grenzdenkmal in unmittelbarer Nähe des Ortes aufmerksam, das wir anschließend besuchten. Die dort erhaltenen Grenzbefestigungen dokumentieren den Zustand der bis 1989 systematisch ausgebauten DDR-Grenzsperranlagen vor Ortschaften dicht an der innerdeutschen Grenze. Auch hier empfanden wir wiederum hautnah die menschenverachtenden Maßnahmen der ehemaligen DDR.
Der erlebnis- und erkenntnisreiche Tag fand seinen Abschluss bei einem Abendessen im Ratskeller in Helmstedt, wo es noch einmal die Gelegenheit zu intensiven Gesprächen gab.
Ein großes Dankeschön der Konveniatsgemeinschaft geht an den Komtur Pötinger für die Vorbereitung und Durchführung des Konveniats. Wir glauben, dass dieses gemeinsame Konveniat eine Bereicherung für unsere Komtureien war und wiederholenswert ist.
Ulrich Kipp FamOT
Komtur