Bischofsweihe von Paul Reder im Dom St. Kilian zu Würzburg
Am 25. März 2024 wurde Paul Reder vom Heiligen Vater zum 75. Weihbischof von Würzburg ernannt. Die Bezeichnung Weihbischof gibt es nur im deutschen Sprachraum. Ansonsten heißen sie Auxiliarbischöfe. Da im 13. und 14. Jahrhundert immer mehr Bischöfe aus dem Orient vertrieben wurden, setzte man sie im Abendland als Aushilfen mit Weihehandlungen ein. Daher ist seit dieser Zeit jeder Weihbischof Titularbischof einer untergegangenen Diözese, Paul Reder von Petina. Paul Reder wurde am 20. August 1971 in Würzburg geboren und in St. Peter und Paul getauft. An der Universität Würzburg studierte er Katholische Theologie und Philosophie sowie Pädagogik und Psychologie.
Am Hochfest Christi Himmelfahrt wurde Paul Reder im Rahmen eines Pontifikalamtes von Bischof Dr. Franz Jung zum Weihbischof geweiht. Assistierende Priester waren Domdekan Dr. Jürgen Vorndran und P. Velangini Thumma MSFS. Dreizehn Bischöfe und Weihbischöfe, darunter die Confratres Weihbischöfe Dr. Josef Graf, Florian Wörner und Thomas M. Renz nahmen am Pontifikalamt teil. Zunächst wurde die päpstliche Ernennungsurkunde von Domdekan Dr. Vorndran verlesen. Nach dem Evangelium hielt Bischof Franz die Weiheansprache.
Seit dem 4. Jahrhundert bedarf es zur rechtmäßigen Weihe eines Bischofs dreier Bischöfe. Hauptkonsekrator war Bischof Dr. Franz Jung. Konkonsekratoren waren Erzbischof Herwig Gössl und Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann. Durch diesen Ritus wird deutlich gemacht, dass der Bischof in das weltweite Bischofskollegium aufgenommen wird.
Dem Weihekandidaten werden neun Fragen gestellt, welche die bischöflichen Pflichten aufzeigen. Der Weihekandidat versprach, 1. in der Nachfolge der Apostel treu zu bleiben bis in den Tod, 2. das Evangelium treu zu verkünden, 3. den apostolischen Glauben rein und unverkürzt zu bewahren, 4. gemeinsam mit dem Papst und dem Bischofskollegium der Einheit der Kirche zu dienen, 5. dem Papst als dem obersten Hirten treu zu gehorchen, 6. in der Einheit mit den Priestern und Diakonen dem Volk Gottes zu dienen, 7. sich den Armen und Notleidenden barmherzig anzunehmen, 8. in guter Hirtensorge auch denen nachzugehen, die sich verloren haben, 9. beharrlich zu sein im Gebet für das Volk Gottes. Anschließend legten die drei Konsekratoren die Hand in Stille auf, womit die Weihe vollzogen war. Anschließend folgten alle anwesenden Bischöfe, die ihm ebenfalls die Hand auflegten, um ihn in das Bischofskollegium aufzunehmen. „Ich freue mich, Dich, lieber Weihbischof Paul, an meiner Seite zu wissen bei der geistlichen Erneuerung unseres Bistums. Denn nach der Klärung der Strukturen ist es jetzt Zeit, uns von neuem auf die Mitte unseres Glaubens zu besinnen“, sagte Bischof Dr. Jung. Veritas vos liberabit – die Wahrheit wird euch befreien, ist der Wahlspruch des neuen Weihbischofs.
Nach dem Gottesdienst gab es auf dem Kiliansplatz bei Bier und Wein Gelegenheit zur Begegnung, die von den an der Feier teilnehmenden Confratres der Komturei gerne genutzt wurde. So stand man auch noch lange mit Cfr. Weihbischof Dr. Graf zusammen.
Jörg Steinhoff FamOT
Komtureikanzler