Konveniat in Wien
Das Thema des Abends war „Kirche und Kunst“; Herr Pfarrer Dr. Gustav Schörghofer SJ – ein ausgewiesener Kenner dieser Thematik - gab eine Einführung zum Thema: Giorgio Vasari (1511-1574), italienischer Architekt, Hofmaler der Medici und erster Kunsthistoriker begann im Spätmittelalter mit der Kunst in der Kirche. Im 16./17. Jh. waren Kirchen und Paläste die wesentlichen Bauaufgaben, Kirche und Kunst bildeten bis zum 18. Jh. eine Einheit(z.B. Michelangelo, Rubens, Rembrandt); Anfang des 19. Jh. wurde die Gottes-Darstellung in der Kunst beendet. Im 19./20. Jh. war die Kunst in der Kirche sehr stark durch persönliche Beziehung von Künstlern und Kirchenvertretern, und somit von einzelnen Personen, gekennzeichnet. Im 20. Jh. fand insbesondere eine Hinwendung zum Material statt, das Unscheinbare erlangte zunehmend Bedeutung.
Der bekannte österreichische Maler Valentin Oman beleuchtet aus seiner Sicht die die sakrale Gegenwartskunst. Neben der Malerei schuf er zahlreiche Fresken und Reliefe, vielfach in Form von Arbeiten in Kirchen und Verabschiedungshallen. Die Ausgestaltung der Kirche des Kloster Tanzenberg in Kärnten, der Pfarrkirche in Eisenkappel oder der Osterkirche in Oberwart mögen nur einige Beispiel sein. Er beschäftigt sich vorwiegend mit dem Menschenbild, der menschlichen Existenz, der Vergänglichkeit und der Transzendenz. Sein „Ecce Homo“-Zyklus und der 14-teilige „Piraner Kreuzweg“ sind sichtbare Zeichen seiner ausdrucksstarken Darstellungen, die z.T. wie alte Fresken erscheinen und eine vieldeutige Auslegung ermöglichen.
Zahlreiche Fragen und Diskussionsbeiträge zeigten das hohe Interesse an diesem Thema. Der anschließende gemütliche Ausklang des Konveniats gab noch genügend Möglichkeit mit den anwesenden Referenten in Einzelgesprächen das interessante Thema aufzuarbeiten.
Prof. MR Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister