Turmkreuzsteckung an der ehemaligen Deutschordenskirche in Linz
Seitens der Komturei wurde während der letzten Jahre bereits die Innenrenovierung der Kirche des Linzer Priesterseminars finanziell unterstützt, die vor 300 Jahren als Kirche der damals neu errichteten Deutschordenskommende gebaut wurde. Heuer erfolgte die Außenrenovierung. Die Komturei widmete ihr heuriges Spendenprojekt diesem Restaurierungsunternehmen.
Am 13. November 2024 lud der Regens des Priesterseminars, KonsR. Dr. Slawomir Dadas, zum Festakt der Turmkreuzsetzung. Im Foyer des Priesterseminars begrüßte der Regens die Gäste, darunter Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, die Familiaren des Deutschen Ordens der Komturei „An Enns und Salzach“ mit Komtur Dr. Thomas Schwierz, die Grabesritter der „Komturei Linz“ mit dem leitenden Komtur Dr. Robert Buder, den Direktor des Diözesanarchivs, die Seminaristen und Hausangestellten sowie weitere Mitarbeiter der Diözese. Dadas berichtete von der Renovierung und ging dabei auf die Zeitkapsel ein. Der Inhalt der alten Zeitkapsel aus dem Jahre 1854 wird im Foyer in einer Vitrine ausgestellt. An den darin enthaltenen Schriftstücken und Dokumenten hat der Zahn der Zeit schon erheblich genagt, sodass sie zum Teil nicht mehr gelesen werden können, ohne Gefahr zu laufen, sie dabei gänzlich zu zerstören.
Es entspricht einer alten Tradition, dass bei einer Turmkreuzsetzung am Fuße des Turmkreuzes eine Zeitkapsel eingebracht wird, die Zeugnisse aus der Zeit der Turmkreuzsetzung an die Nachwelt weitergibt und die bei der nächsten Renovierung wieder entnommen und geöffnet wird. Die neue Zeitkapsel enthält Dokumente aus dem Priesterseminar sowie Gedenkmünzen zum Brucknerjahr und zum Wolfgangjubiläum des heurigen Jahres. Auch die Komturei „An Enns und Salzach“ war zu einem Beitrag eingeladen: Für die Kapsel wurden ein kurzer Abriss zur Geschichte mit den Daten der Gründung und Auflassung der ersten Kommende (1713 bis 1796) und der Neugründung der Komturei „An Enns und Salzach“ beigesteuert, eine Kopie der Gründungsurkunde der Komturei, ein Bericht von der konstituierenden Gründungskomtureiratssitzung 2013, eine der Originalmedaillen mit dem Bildnis von Hochmeister Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este, wie sie anlässlich der Komtureigründung aus Anlass des 150. Todestags des Hochmeisters geprägt wurden, sowie Noten und Text des Ultima.
Nach einer kurzen Andacht in der Kirche mit Ansprache des Regens, Psalm 100, Fürbitten, Te Deum und Segen, gespendet durch den Diözesanbischof, versammelten sich die Gäste vor der Kirche, um der Turmkreuzsetzung beizuwohnen. Da das alte Kreuz schon Materialermüdungen aufwies, war ein neues gefertigt worden. Mitarbeiter der Firma „Turmdecker Mayerl und Sohn GmbH“ aus Dölsach in Osttirol zogen das vergoldete Deutschordens-Kreuz ohne Gerüst hoch zur Turmspitze und verankerten es hier. Eindrucksvoll war es, den drei Männern bei ihrer Kletterei in schwindelnder Höhe zuzusehen.
Zum Abschluss waren alle Gäste zu einer ausgiebigen Apape ins Foyer eingeladen. Da die feucht-kalte Witterung Zehen und Finger hatte klamm werden lassen, tat die warme Gulaschsuppe zum Aufwärmen nach dem Stehen im Freien so richtig gut.
Dr. Thomas Schwierz FamOT
Komtur