Süddeutsche Kirchenmusik in der Gegenreformation
Das erste Konveniat der Komturei „An der Donau“ im neuen Jahr stand unter dem Motto „Neuevangelisierung im Barock? Die Bedeutung der süddeutschen Kirchenmusik im Kontext der katholischen Reform“.
Cfr. Weihbischof Dr. Josef Graf feierte in Konzelebration mit Cfr. Generalvikar Dr. Roland Batz den Gottesdienst. Für die musikalische Gestaltung sorgte Cfr. Ludwig Schmitt. Zahlreiche Confratres nahmen mit ihren Ehefrauen die Gelegenheit wahr, nach den Feiertagen die Deutschordensgemeinschaft wieder aufzusuchen.
Der anschließende Vortrag von Cfr. Dr. Markus Eberhardt aus Passau ging der Frage nach, welche Rolle die Musik im Zeitalter der Gegenreformation und katholischen Reform spielte. Anhand von Beispielen aus den geistlichen Residenzstädten Passau und Regensburg wurde aufgezeigt, wie der „stile nuovo“ in all seinen Facetten im katholischen Süden des Alten Reiches Einzug fand. Besonders ging Eberhardt anhand der für die Passauer Mariahilf-Wallfahrt publizierten Liederbücher auf die Bedeutung des geistlichen Barockliedes im Kontext der Genese einer Volksfrömmigkeit ein. Im abschießenden Teil erläuterte der Referent den sogenannten „Kolossalstil“, wie er etwa in der „Missa in labore requies“ von Georg Muffat greifbar wird. Fazit: Musik war ein wesentliches Medium einer „Neuevangelisierung“ im Barock. Durch Musik wurden theologische Inhalte unters Volk gebracht, aber auch das besondere Herrschaftsverständnis geistlicher Fürsten manifestiert.
Hans Pschorn FamOT
Komtur