1700 Jahre Nizäa – Erledigte Zweifel?
Unter dem Thema „1700 Jahre Nizäa – Erledigte Zweifel?“ fand in diesem Jahr wieder in Nürnberg das traditionelle Vier-Orden-Treffen statt, diesmal unter der Federführung des Souveränen Malteser Ritterordens. Immer am 3. Oktober wird dieses Treffen begangen und so ist dieses Datum für die beteiligten Ordensgemeinschaften zu einer festen Größe im Kalender und den jeweiligen Jahresprogrammen geworden. Neben den Familiaren aus dem Deutschen Orden und den diesen Tag ausrichtenden Maltesern beteiligen sich die Ritter vom Heiligen Grab und Angehörige der Subkommende des Johanniterordens an diesem Treffen. So ist dieses Treffen ökumenisch ausgerichtet und beginnt daher immer mit einem ökumenischen Gottesdienst, der diesmal in der katholischen Pfarrkirche St. Elisabeth stattfand. Geleitet wurde der Gottesdienst von Pfarrer Björn Wagner, Dekan des Dekanats München-Ost, unter der Assistenz des Geistlichen der Johanniter, Pfarrer Matthias Dreher.
Dekan Wagner war auch der von den Maltesern angefragte Redner des Tages, der seinen Vortrag unter das Thema „1700 Jahre Nizäa – Erledigte Zweifel?“ stellte und diesen diesmal in den Gottesdienst einbaute. So wurde der Vortrag nicht, wie es in den Jahren vorher üblich war, separat im Gemeindesaal gehalten.
Das 1700-jährige Jubiläum des Ersten (ökumenischen) Konzils von Nizäa, das im Jahr 325 stattfand und die theologische Grundlage für das christliche Glaubensbe-kenntnis legte, gab den Impuls zu dem Vortrag. Der Redner arbeitete in seinem Vortrag die Bedeutung des Konzils für den heutigen gesellschaftlichen Kontext her-aus und zeigte dabei das Fundament des christlichen Glaubens und seiner ökumenischen Bedeutung auf und was das Konzil uns heute noch zu sagen hat.
Bei dem Konzil ging es im Wesentlichen um die Frage: Wer ist Jesus Christus? Einer Frage, der auch wir uns heute immer wieder stellen müssen. So bildet das nizänische Konzil bis heute das Fundament christlicher Theologie. Ging es doch um die Frage, wurde Jesus gezeugt oder geschaffen, und die Konzilsteilnehmer bekannten Jesus Christus als wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, wesensgleich mit dem Vater. Hier liegt die Wurzel unseres Verständnisses von Gott und Welt. So verzichtete der Vortrag im Wesentlichen auf historische Fakten, sondern er versuchte den Hörern die theologischen Aussagen des nizänischen Glaubensbekenntnisses vor Augen zu führen und diese auf spirituelle Weise in unser tägliches Leben einzubringen.
Vor dem Segen, den die zelebrierenden Geistlichen gemeinsam spendeten, trug der Hauptzelebrant dem 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, Rechnung, indem er die Gemeinde einlud, die Nationalhymne zu singen.
Der Tag fand traditionell seinen Ausklang in der historischen Bratwurstküche „Zum güldenen Stern“, die von sich behauptet, die älteste Bratwurstküche der Welt zu sein. Und so sollen hier ja schon Albrecht Dürer und Peter Henlein, der Erfinder der Taschenuhr, regelmäßig eingekehrt sein. Diesmal waren es neben vielen anderen Gästen die Teilnehmer aus den geistlichen Gemeinschaften, die sich bei Bratwurst, Bier und Wein im geselligen Gespräch austauschten.
Thomas Koch FamOT
Komtur