Libori-Fest in Paderborn
Dabei schlossen die Kirchen von Le Mans und Paderborn einen „Liebensbund ewiger Bruderschaft“. Mit der Überführung der Liborius-Reliquien nach Paderborn, wo sie am Pfingstsonntag (28. Mai) des Jahres 836 unter großer Teilnahme der Bevölkerung eintrafen, wurde die älteste Partnerschaft in Europa begründet, die alle Stürme der Zeiten überdauerte. So lautete das Leitwort des diesjährigen Libori-Festes „L’amitié est sacrée – Freundschaft ist uns heilig“, deren Bedeutung auch für die heutige Zeit der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker in seiner Sonntagspredigt darlegte.
Die Feiern begannen mit der Pontifikalvesper am Samstag und der Erhebung des Libori-Schreins, in dem sich die Gebeine des Heiligen befinden, von der Krypta in den Hochchor des Doms. Am Sonntag folgten das Pontifikalamt und die Prozession durch die Innenstadt von Paderborn. Das Libori-Triduum wurde abgeschlossen am Libori-Dienstag mit der Festandacht und der Repositionierung der Reliquien in der Krypta. Am Anfang und Ende des Triduums mit der Überführung der Reliquien wurde der berühmte Libori-Tusch gespielt, der unter Orgel- und Posaunenklängen die Gegenwart des Heiligen verkündete.
Die Teilnahme an den dreitägigen Libori-Feierlichkeiten in der Paderstadt gehört zum festen Jahresprogramm der Komturei „An Weser und Ems“. Wie in den Jahren zuvor nahmen auch Familiaren aus anderen Komtureien an den Feiern teil, so dass es in freudiger Stimmung und in interessanten Gesprächen gute Gelegenheiten sowohl zum Wiedersehen als auch zum Kennenlernen gab. Es war aber auch Weltkirche zu erleben: Zahlreiche Bischöfe aus Deutschland und aus Ländern aller Kontinente waren bei dem Libori-Fest zugegen, unter ihnen auch der Erzbischof von München und Freising und Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, der aus dem Erzbistum Paderborn stammt. Die internationale Beteiligung an den kirchlichen Libori-Feierlichkeiten war auch ein Spiegel der weltweiten Verehrung des hl. Liborius.
Dr. Jörgen Vogel FamOT
Komtur