Auf den Spuren des Deutschen Ordens in Apulien
Ausgehend von Apulien, insbesondere von Brindisi, brachen die Kreuzfahrer zum dritten Kreuzzug in das Heilige Land auf. Es werden wohl auch jene Bürger aus Bremen und Lübeck dabei gewesen sein, welche im Jahr 1190 den Deutschen Orden gegründet haben. Durch das Wirken des 4. Hochmeisters Hermann von Salza wurden dem Deutschen Orden von den Päpsten Innozenz III sowie Honorius III und Kaiser Friedrich II. zahlreiche Privilegien und Schenkungen zuteil. So kam der Deutsche Orden großteils zu seinen Ordensniederlassungen in Apulien, wie Barletta (das Haupthaus), San Leonardo di Siponto, Brindisi, Borgo Liberta (Torre Alemanna), Nardo, Ugentu und Bari. Ende des 15. Jahrhunderts gab der Deutsche Orden seine Besitzungen in Apulien auf.
Zunächst begab sich die Gruppe nach Trani, wo dem Deutschen Orden zugestandene Handelsprivilegien verbrieft sind. Am zweiten Tag wurde das von Kaiser Friedrich II. erbaute Castel del Monte und die beeindruckende Kathedrale von Bitonto, wie auch die ehemaligen (jeweils barockisierten) Deutschordenskirchen in Andria und in Bari aufgesucht.
Ein Höhepunkt war der dritte Tag, wo die ehemalige Deutschordenskommende in Borgo Liberta, nämlich der Torre Alemanna und die ehemalige Deutschordenskirche San Leonardo di Siponto aufgesucht wurde. Diese gut erhaltene Kirche wurde um 1240 von den Augustiner Chorherren erbaut und 1261 vom Deutschen Orden übernommen. Die Reisegruppe nützte die einmalige Chance in San Leonardo gemeinsam die Hl. Messe zu feiern. In der Kirche von San Leonardo di Siponto sind noch beeindruckende Deutschordensfresken vorhanden.
Der wohl bedeutendste Hochmeister des Deutschen Ordens, Hermann von Salza, wurde in Barletta begraben. Leider finden sich weder dessen Grabstätte noch sonstige Bezugspunkte zum Deutschen Orden in dieser Stadt. Seine dortige Grabstätte gilt jedoch als gesichert. Es wurde daher auch seiner mit einer gemeinsamen Andacht und im Gebet gedacht.
Die Reise führte die Confratres ferner nicht nur zu weiteren kulturellen Höhepunkten, wie Brindisi, Tarent oder Alberobello, sondern während dieser 5 Tage kam auch das kulinarische Element nicht zu kurz. Mit einer gemeinsamen Hl. Messe am letzten Tag in Alberobello und dem Wunsch, bald wieder gemeinsam auf Reisen zu gehen, endete dieser Ausflug am 1.Juni 2014 – dem 151. Todestag von Hochmeister Erzherzog Maximilian Joseph.