Einkehrtag der Familiaren-Ballei Österreich
„Eschatologie“ ist ein Kunstwort, das im 17. Jahrhundert für die protestantische Dogmatik entwickelt wurde, um wie in einer Art Sammelbecken als Abschluss der theologischen Traktate die „Letzten Dinge“ abzuhandeln; dies auch im Anschluss an das apostolische und nizänische Glaubensbekenntnis: individueller Tod, individuelles und universales Gericht, Himmel, Hölle, Fegefeuer, ewiges Leben, Unsterblichkeit, Vollendung, Auferstehung der Toten und die Wiederkunft Christi, Zeit und Ewigkeit.
Eschatologie steht unter dem Primat der Christologie und Ekklesiologie, nicht unter dem der Anthropologie. Wichtig ist eine Relativierung des „platonischen Exils des Jenseits“, der Trennung von Seele und Leib nach dem physischen Tod. Eine Umkehr der Richtung des christlichen Verständnisses von Gott und der Welt ist erforderlich: nicht vom Diesseits in ein Jenseits nach dem Tod, sondern vom Jenseits Gottes ins Diesseits … descendit de caelis (Großes Glaubensbekenntnis). Zentrales eschatologisches Ereignis ist die Person und die Auferweckung Jesu aus dem Tod durch die Macht Gottes. Für alle eschatologischen Aussagen gilt, dass die Ähnlichkeit immer geringer ist als die Unähnlichkeit (!). Ort der Reflexion über Jesus und die Geschichte Gottes mit Israel ist die Kirche als die Gemeinschaft der Glaubenden mit dem Auftrag, durch ihre Lebensgestaltung das Ans-Ziel-Gekommen-Sein zu erweisen.
Den Abschluss bildete die gemeinsame Feier der Hl. Messe in St. Elisabeth, zelebriert von Hochmeister P. Frank Bayard.
DDr. Paul Röttig Fam OT
Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister