Konveniat in Wien
Im Anschluss an die Hl. Messe sprach unser Cfr. DI DDr. Georg Hinterleitner zum Thema „Gewalt in der Religion“. Cfr. Hinterleitner hat sich nach seinem 40-jährigen Berufsleben als Zivilingenieur für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft und geschäftsführender Gesellschaft einer großen Ziviltechnikergesellschaft in der Pension dem Studium der Geschichte gewidmet und hier insbesondere dem europäischen Mittelalter. In seinem Vortrag ging er insbesondere auf die Gewalt im Christentum und im Islam ein. Die ersten Christen waren Pazifisten, sie lehnten sogar die Selbstverteidigung ab, ihnen war auch der Militärdienst verboten. Als die Christen zu Staatsämtern aufstiegen, erkannten sie, dass ein Staat auch ein Militär benötigt. Augustinus sprach vom gerechten Kriegsgrund, in weiterer Folge erlaubt die Kirche die Gewalt, etwas später wurde Gewalt sogar befürwortet: Kreuzzüge, Deutscher Orden. Gewalt findet auch Einzug im Papsttum. Die Zeit der Reformation ist durch zahlreiche religiöse Kriege gekennzeichnet: Dreißigjähriger Krieg. Seither wird die Religion zurückgedrängt – Säkularisation. Gewalt ist aber nicht aus unserer Religion verschwunden. Der Islam hat weniger Probleme mit dem Thema Gewalt, im Koran finden sich zahlreiche Aufrufe zur Gewalt. Da der Islam keine zentrale Autorität hat, gibt es keine offizielle Interpretation. Die islamischen Fundamentalisten bezeichnen alle jene als Ungläubige, die nicht ihrer Interpretation folgen und diese Moslems sind daher zu bekämpfen: ein innerislamisches Problem. Ziel ist letztlich die territoriale Ausweitung der Macht des (fundamentalistischen) Islam. Christen sind nach dem Koran nicht zu verdammen, doch sie müssen unterworfen oder besser aus dem islamischen Territorium vertrieben und ggf. umgebracht werden.
Mit einer kurzen Diskussion und nachfolgenden Einzelgesprächen ging das Konveniat zu Ende.
MR Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister