Wallfahrt Mariazell
Dieses wurde 1136 gegründet und vom Benediktinerorden bis zu seiner Aufhebung 1782 geführt. Im Jahr 2000 kam es zur Wiederbesiedlung durch die 1982 gegründete Ordensgemeinschaft „Brüder Samariter der Flamme der Liebe des Unbefleckten Herzens Mariens (FLUHM)“. In der Basilika feierten wir Hl. Messe und Vesper, danach Ausklang der Strapazen des ersten Tages, nach Bewältigung von 33 Kilometern, bei einem genußvollen Abendessen. Der nächste Tag war mit 36 Kilometern die längste Etappe und somit die größte Herausforderung. Nach frühmorgendlicher Laudes und Messe in der Basilika Klein-Mariazell führte uns der Weg über Kaumberg zur Araburg, weiter über das Kieneck zum Unterberg-Schutzhaus (1.170 m), ca. 670 Höhenmeter im Anstieg. Nach diesem alpinen Höhepunkt der Wallfahrt ging es stetig bergab über Waldwege ins Tal zu unserm nächsten Nächtigungsort, Rohr im Gebirge. Der Pfingstsonntag begann mit der Laudes in der Pfarrkirche St. Ulrich. Weiter führte uns der Wiener Wallfahrerweg zur Kalten Kuchl in Kleinzell, einer Raststätte die im 15. Jahrhundert entstand. Von dort gelangt man über einsame Gründe und bergige Auf- und Abwärtsstrecken nach St. Aeygd am Neuwald. Eine relativ kurze Etappe von 22 Kilometern, aber für uns sehr herausfordernd, da es Regen in unterschiedlichen Intensitäten den ganzen Tag gab. Umso erbauender war die abschließende Hl. Messe in der Pfarrkirche. Am letzten Tag, dem Pfingstmontag, führte uns der Weg über das Gscheid mit wunderbarem Ausblick auf den Göller, weiter zum Gasthof Wuchtlwirtin mit den weithin bekannten Wuchtl-Variationen mit Vanille oder Schokolade oder auch beidem sowie mit Eierlikör. Nach kurzer, aber genußvoller, Einkehr ging es weiter über den Hubertussee und abschließend dem Sebastianiweg zur Mariazeller Gnadenkirche, 119 Kilometer von Wien-Rodaun nach Mariazell waren geschafft.
Die Messfeier vor dem Gnadenaltar der Basilika bildete den krönenden Abschluß der Wallfahrt, gemeinsam mit den zahlreich angereisten Familiaren und ihren Angehörigen sowohl aus Wien, aber auch aus den Komtureien An Mur und Mürz, an Enns und Salzach und An der Drau. Drei Grazer Familiaren kamen mit dem Rennrad nach Mariazell und legten die Strecke von ca. 120 Kilometern in weniger als fünf Stunden zurück. Mit großer Freude konnten wir unseren HH Hochmeister Gen. Abt Frank Bayard OT und P. Ewald Volgger OT aus Linz begrüßen, die gemeinsam mit Peter Schipka, Generalsekretär der österreichischen Bischofskonferenz, die Hl. Messe zelebrierten. Die Predigt von P. Ewald war der Gottesmutter Maria gewidmet, ich möchte daraus zitieren „Papst Franziskus lädt uns ein, Maria als unsere Mutter und Mutter der Kirche im Blick zu haben. So tun wir als Ordensgemeinschaft das, was der ganzen Kirche immer aufgetragen ist. Wir erinnern uns, dass unsere Gemeinschaft aus einem Hospital mit einer Marienkirche hervorgegangen ist. Peter Rigler erinnert daher die Schwestern und Brüder, dass wir in das „Haus Mariens“ aufgenommen werden. Die Ordensregeln bekunden voller Überzeugung, ohne nicht auch schon die Freude und die Kraft der Aussage erkennen zu lassen: „Wir wollen ihr Bild tief in unserem Herzen tragen.(LR 53 ǀ BR 67)“.
Bei einem anschließenden späten Mittagessen im Gasthof Pirker konnte diese würdevolle und stimmige sowie auf allen Ebenen gelungene Wallfahrt mit einem gemütlichen Beisammensein ihren Abschluß finden. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer, wie Sie auch immer nach Mariazell gekommen waren, zu Fuß, per Rad, mit dem Auto. Es war ein lebendiges Zeichen unserer Ordensgemeinschaft am wichtigsten Wallfahrtsort Österreichs. Ein besonderer Dank gilt den beiden Organisatoren der Fußwallfahrt, Carl Rauch und Bernhard Bonelli, sowie dem geistlichen Begleiter Peter Schipka, der mit Gebet, Messfeiern und vielen Gesprächen unterwegs, zum spirituellen Gelingen der Wallfahrt ganz wesentlich beigetragen hat.
MR Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister