Jahreskonvent der Ballei Österreich
Wesentliche elektronische Neuerungen fanden in diesem Zeitraum statt: Personalstand mit Foto der Familiaren, elektronische Informations- und Anmeldesystem (RSVP-Tool) für die wichtigen Veranstaltungen, Internetseite der Ballei Österreich und der Komturei An Enns und Salzach, Deutschordens-App. Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang dem Familiarenreferenten Cfr. Dr. Michael Schörnig, der die beiden letztgenannten Punkte ermöglicht hat. Weiters erscheinen seit dem 2. Quartal 2016 regelmäßig Mitteilungen der Ballei über die Ereignisse des abgelaufenen Quartals.
Mit dem Spendenaufkommen wurden das Forschungsprojekt „Nekrologium des Deutschen Ordens“, das Deutschordens-Zentralarchiv und MOMO unterstützt.
Nach den Berichten des Balleiökonomen und der Rechnungsprüfer erfolgte die einstimmige Entlastung des Balleiökonomen für das Jahr 2016.
Danach wurde der Antrag der steirischen Confratres zur Gründung einer Komturei „An Mur und Mürz“ an den Jahreskonvent der Ballei Österreich gestellt, welcher ebenfalls einstimmig befürwortet wurde und nun an den HH Hochmeister weitergeleitet werden wird.
In weiterer Folge wurden die Investiturkandidaten 2017 vorgestellt, das Spendenprojekt 2017 (Haus Suavitas, Friesach), die Übernahme der Historiker-Finanzierung im DOZA für 2 Jahre, die bevorstehende Ballei-Wallfahrt nach Maria Schutz am 6. Mai 2017 und die Festlichkeiten zum 400. Todestag von Hochmeister Erzherzog Maximilian vom 22. bis 24. Juni 2018 in Innsbruck besprochen. Abschließend wurde noch der neue Flyer der Ballei Österreich vorgestellt, damit steht den Confratres eine Kurzinformation über Geschichte und Aufgaben der Familiaren in Österreich zur Verfügung. Auch dazu ein herzlicher Dank an Cfr. Dr. Michael Schörning für seine wertvolle Hilfestellung.
Der gemütliche Ausklang fand beim anschließenden Buffet statt, wo noch ausreichend Gelegenheit zum Gedankenaustausch bestand.
Zusammenfassung des Impulsreferates von Cfr. Pfarrvikar Mag. Gerhard Höberth:
"Das Wort sie sollen lassen stahn - und kein Dank dazu haben!" Mit diesem Zitat aus Luthers Liedtext "Ein feste Burg ist unser Gott" kann man wohl sein Grundanliegen umschreiben, das ihn 1517 zur Veröffentlichung der 95 Thesen und bald darauf zu weiteren reformatorischen Schriften, zur Übersetzung der Heiligen Schrift aus dem Urtext in die deutsche Sprache und schließlich zur herben Kritik an vielen römisch-katholischen Traditionen und Überlieferungen - bis hin zu deren radikaler Ablehnung - brachte. Als von Skrupeln geplagter, von den göttlichen Geboten überforderter und von der Spätscholastik mit ihrem Bild eines extrem willkürlichen und unberechenbaren Gottes abgestoßener Augustiner-Eremit findet er schließlich Frieden in einem neuen Zugang zur Heiligen Schrift. Der getriebene Sünder entdeckt den gnädigen Gott in dem, was Christus für uns unverdienterweise am Kreuz getan hat. Vertraut der Mensch ganz und gar auf ihn und nicht auf eigene Werke, Taten oder Leistungen, so rechnet ihm Gott das als Gerechtigkeit (als "ihm-recht-sein") an.
Im Wort der Schrift, in der Taufe und besonders im Altarsakrament kommt Christus zum Sünder - für Luther eine objektive, vom Glauben unabhängige Gegebenheit, die der Mensch aber im subjektiven, persönlichen Glauben annehmen muss, um in´s Heil zu kommen.
Die Folgen dieser reformatorischen Neuausrichtung und Konzentration sind weitreichend: eine neue Sicht der Messe, des geistlichen Amtes und der Sakramente, die Ablehnung vieler Frömmigkeitsformen, die nicht auf Christus und seine Erlösungstat konzentriert sind, die Ablehnung der päpstlichen Autorität und die Abschaffung vieler Orden und kirchlicher Institutionen - bis hin zum Ende des Deutschordens-Staates in Preußen unter Hochmeister Albrecht von Brandenburg.
Prof. MR Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister