Hochfest Peter & Paul
Die Homilie hielt der Bischof der Diözese Linz, Dr. Manfred Scheuer; hier zwei kurze Ausschnitte: „Papst Franziskus ist es in kurzer Zeit gelungen, die Wahrnehmung der katholischen Kirche zu verändern. Es waren zunächst äußere Korrekturen in Stil und in der Sprache und Gesten, aber auch und vor allem neue Themen. Die Liste der Traktanden für eine Kirchenreform wird verändert, neue Prioritäten werden gesetzt. Vor allem: Eine arme Kirche für die Armen. Und alle werden eingeladen, Schritte in diese Richtung zu tun. Es handelt sich um eine Bewegung nach vorn, um ein Pro, nicht um ein Kontra, eine Reform, die nicht darum bemüht ist, zu kritisieren, auszuschließen oder sich abzusetzen, etwa von seinem Vorgänger, sondern alle Menschen guten Willens mitzunehmen. Wo ist der Boden, auf dem dieses Charisma gewachsen ist? Wo sind die Wurzeln seines Denkens und Handelns? Es wird hier versucht, den Blick auf den ignatianischen Hintergrund zu richten, auf dem die Spiritualität des Papstes gewachsen und gereift ist. Franziskus ist Jesuit und ein Liebhaber von Hölderlin . Dieser hat ein Wort als Vorspruch für seinen Hyperion gewählt. Es lautet: „ Non coerceri a maximo, tarnen contineri a minimo hoc divinum est.“ - „Nicht begrenzt werden vom Größten und dennoch einbeschlossen im Kleinsten, das ist göttlich.“
Logik der Barmherzigkeit: Barmherzigkeit ist nicht nur eine Eigenschaft des Handelns Gottes, sondern Kriterium für dieses. „Die Barmherzigkeit ist der Tragebalken, der das Leben der Kirche stützt ... Ihr gesamtes pastorales Handeln sollte umgeben sein von der Zärtlichkeit, mit der sie sich an die Gläubigen wendet; ihre Verkündigung und ihr Zeugnis gegenüber der Welt können nicht ohne Barmherzigkeit geschehen. Es ist wahr, dass wir uns manchmal wie Kontrolleure der Gnade und nicht wie ihre Förderer verhalten. Doch die Kirche ist keine Zollstation, sie ist das Vaterhaus, wo Platz ist für jeden mit seinem mühevollen Leben“. Das ist die Logik, die in der Kirche vorherrschen muss, um ‚die „Erfahrung [zu] machen, das Herz zu öffnen für alle, die an den unterschiedlichsten existenziellen Peripherien leben“.
Prof. MR. Dr. Rudolf Müller FamOT
Balleimeister